derstandard.at- Mit Literatur gegen den Rassismus

ALOIS PUMHÖSEL

5. Oktober 2018, 06:52
foto: ap
US-Präsident Donald Trump übte Kritik an den Footballspielern Colin Kaepernick (re.) und Eric Reid, die während der amerikanischen Hymne kniend gegen die alltägliche Polizeigewalt gegen Schwarze protestierten

Können Romane dabei helfen, Vorurteile zwischen ethnischen Gruppen abzubauen? Ein Projekt an der Universität Klagenfurt will diese Frage beantworten Was macht man im schwärzesten aller Schwarzenghettos? Klar, Marihuana anbauen. Und Wassermelonen. Und was macht man, wenn der Vater von Cops erschossen und der schwarze Stadtteil von der Karte getilgt und gentrifiziert wird? Vor Gericht ziehen. Darum kämpfen, dass die Segregation wieder eingeführt wird. Und die Sklaverei. Bis zum US-Höchstgericht. – Die erzählerischen Eckpunkte der tabulosen Literatursatire The Sellout des US-Autors Paul Beatty schneiden sich durch die Eingeweide des politisch korrekten Lesenden, indem sie rassistische Klischees auf zynische Weise aufbereitet. – derstandard.at/2000088693358/Mit-Literatur-gegen-den-Rassismus Mehr

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Die Presse – Romane als Wunderwaffe gegen Diskriminierung?

von Cornelia Grobner

Die Amerikanistin Alexa Weik von Mossner untersucht ethnische amerikanische Literatur. In einem dreijährigen Projekt beleuchtet sie die Rolle von Empathie und Emotion beim Schreiben und Lesen von Fiktion.

„Sie bringen Drogen, sie bringen Kriminalität, sie sind Vergewaltiger.“ Donald Trump ist nicht zimperlich, wenn er über Migranten oder Minderheiten spricht. Nicht selten mischen sich diskriminierende Stereotypen in die Reden des US-amerikanischen Präsidenten – und sie fallen auf fruchtbaren Boden. Gegenentwürfe zu dieser Meta-Erzählung, nach der Schwarze, Muslime und Menschen mexikanischer Herkunft eine Bedrohung für die Nation sind, finden sich vor allem in der Literatur.

Was bewirken diese Texte bei Leserinnen und Lesern der Mehrheitsgesellschaft? Machen die Romane sie gar zu besseren Menschen? Diesen Fragen geht derzeit die Amerikanistin und Literaturwissenschaftlerin Alexa Weik von Mossner von der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt gemeinsam mit den Doktoratsstudierenden Marijana Mikić und Mario Grill nach. Sie beschäftigt sich bereits seit einem Jahrzehnt mit dem Zusammenspiel von Literatur, Textproduktion und Rezeption in Bezug auf Emotionen und Mehr

Romane als Wunderwaffe gegen Diskriminierung?